Programm | neues kino Basel  NEU: Unsere gescannten Plakate/Fliers in der Plakatsammlung 


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Grafik: Nevin Goetschmann

April 2024
Blumen, Blumen, Blumen!

Herzlich Willkommen zu unserem April-Kinoprogramm: Eine Feier der floralen Schönheit!
Mit dem Frühling erwacht die Natur, die ersten Knospen spriessen und der Duft und die Farben der Blumen erfüllen die Strassen. In dieser Zeit, in welcher der Frühling seinen farbenfrohen Teppich ausrollt, laden wir euch zu einer kinematografischen Reise in die zauberhafte und vielfältige Welt von Blüten, Blättern und anderen botanischen Wundern ein.
Durch die Linse des Kinos tauchen wir in die Magie von Farben, Düften und Symbolen ein, die von ihren zarten Blütenblättern ausgehen. Die Anziehungskraft der Blumen liegt nicht nur in ihrer faszinierenden Schönheit mit ihren komplexen Details, harmonischen Farben, sanften Kurven und symmetrischen Formen, sondern auch in ihren zeitlosen kulturellen Bedeutungen, der reichen Symbolik und der Verwendung als Kommunikationsmittel.
Ihre suggestive Kraft vermittelt Emotionen, ruft Stimmungen hervor und vertieft erzählerische Themen, indem sie Gefühle wie Liebe, Hoffnung, Erneuerung, Zerbrechlichkeit und Verlust zum Ausdruck bringt.
Duftende, zarte, farbenfrohe, frische, verwelkte, langstielige, kurzstielige, gewöhnliche, seltene, eingetopfte, in Gartenerde blühende – alle diese Blumen formen gemeinsam eine lebendige florale Choreografie. Kommt und geniesst mit uns dieses bunte Bouquet von Filmen!
Do 4.4. und Fr 5.4., 21h
Sapovnela
Von Otar Iosseliani, UdSSR/Georgien 1959, 16 Minuten, Georgisch
Sapovnela, "Die Blume, die niemand finden kann”. Ein Dokumentarfilm, der die Schönheit der Natur durch das Leben eines älteren Blumenzüchters in seinem Garten offenbart, nur um mit einer berührenden politischen Metapher zu enden. Auf Wunsch des Regisseurs wird der Film ohne Untertitel präsentiert, da das Voice-Over von der Zensur der Sowjetzeit auferlegt wurde.
Das Blumenwunder
Von Max Reichmann, Deutschland 1926, 63 Minuten, Stummfilm mit dt./engl. Zwischentiteln
Ein fesselnder Zeitrafferfilm, der das Leben und die Bewegungen von Blumen und Pflanzen über vier Drehjahre hinweg akribisch einfängt. Ursprünglich als Werbematerial für BASF-Düngemittel konzipiert, wurde dieser Spielfilm mit erzählerischen Elementen, Tanzsequenzen des Berliner Staatsoper-Ensembles und Originalmusik von Eduard Künneke bereichert.
Diese filmische Innovation von Form und Farbe präsentiert Blumen und Pflanzen in einem neuen Licht und veranschaulicht ihren Lebenszyklus von der Keimung bis zum Verwelken. Von Kritikern damals gepriesen, ist er heute ein kostbarer Schatz der Stummfilmgeschichte, der durch seinen zeitlosen Charme und seine innovative Erzählweise besticht. Ein visueller und musikalischer Genuss, der über die Grenzen der Zeit hinausstrahlt.
Do 11.4. und Fr 12.4., 21h
Ofrenda
Von Claudio Caldini, Argentinien 1978, 2 Minuten, Stummfilm
Ein vibrierendes Kaleidoskop von Gänseblümchen in voller Blüte, das Bild für Bild in einer Abfolge von Formen, Lichtern, Blickwinkeln, Fragmenten und Details eingefangen wird. Eine hypnotische visuelle Reise.
Broken Flowers
Von Jim Jarmusch, USA 2005, 106 Minuten, English/dt.
Don Johnston, ein Mann mittleren Alters, erhält einen anonymen Brief, der behauptet, er habe einen jugendlichen Sohn aus einer vergangenen Beziehung. Überzeugt von seinem Nachbarn, reist Don quer durch die USA, um vier ehemalige Geliebte zu besuchen, in der Hoffnung, die Identität seines potenziellen Sohnes zu erfahren. Auf dem Weg, immer mit einem Blumenstrauss bewaffnet, bringen diese Begegnungen Don seiner Vergangenheit näher, und damit auch seiner Gegenwart.
Der Film ist ein nachdenkliches Roadmovie auf der Suche nach Antworten in Jim Jarmuschs unverkennbarem Erzählstil, der Momente des Humors, der Melancholie und der Introspektion miteinander verwebt. Bill Murray und der Rest des Casts bieten durch eine nuancierte Performance einen Einblick in die Komplexität von Liebe, Beziehungen, Verlust, Erinnerung, Bedauern und Selbstentdeckung.
Di 16.4., 18h30 - Anschliessende Diskussion mit Metzli Lima, freier Eintritt/Kollekte.
Resiste
Von Metzli Lima, Mexiko 2023, 23 Minuten, Spanisch/deutsche UT
Der Dokumentarfilm RESISTE macht den Feminizid von Aide sichtbar, der sich im Juli 2022 in Oaxaca, Mexiko, ereignet hat. Er zeigt den Kampf ihrer Nichte Metztli Lima, die auf den Kontext von Gewalt in Mexiko aufmerksam machen will. Er beschäftigt sich mit der Frage, was es bedeutet, mit der Abwesenheit zu leben, die Feminizide in diesem Land hinterlassen, aber auch mit dem Widerstand, der durch Mobilisierung und Vernetzung geleistet wird, um sich in diesem frauenfeindlichen System, das viele Frauen auf der ganzen Welt betrifft, zu verteidigen.
Dieser Dokumentarfilm ist ein Projekt, das von Clara Dietze, Journalismusstudentin, angeregt wurde. Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit der Regisseurin statt.
Do 18.4. und Fr 19.4., 21h
La Feé Aux Fleurs
Von Gaston Velle, Frankreich 1905, 2 Minuten, Stummfilm
Eine junge Frau, gekleidet wie die Marquise de Pompadour, bringt dank der Hilfe einer magischen Giesskanne Blumen an ihrem Fenster zum Blühen. Eine atemberaubende Blumenfantasie, die die Schönheit der Natur mit der Kunst des Trickfilms vereint. Source National Film & Sound Archive Australia - Corrick Collection.
Maison du bonheur
Von Sofia Bohdanowicz, Kanada 2017, 62 Minuten, Französisch/engl.
Dieser zauberhafte Dokumentarfilm begleitet den Alltag von Juliane Sellam, einer Pariser Astrologin, in ihrer charmanten Wohnung, der "Maison du bonheur". Durch Gespräche und intime Momente mit Juliane lässt uns der Film in ihre einzigartige und bezaubernde Welt eintauchen, geprägt von Astrologie-Beratungen, kulinarischen Experimenten, Überlegungen zu Liebe und Glück und ihrer tiefen Zuneigung zu den Blumen, die ihre Fenster und den Balkon farbenfroh schmücken.
Durch die Linse der Kamera fängt der Film behutsam die Wärme und Weisheit von Juliane ein und schafft so ein zartes Porträt einer Frau, die das Leben mit Anmut, Humor und der Fähigkeit, Glück in den kleinen Momenten zu finden, umarmt. Ein herzerwärmender und erhebender Film, der die Schönheit des Alltags feiert.
Di 23.4., 19h - imagine Basel und terre des hommes schweiz präsentieren in Anwesenheit des Regisseurs (freier Eintritt/Kollekte):
Gefangene des Schicksals - Prisoners of Fate
Von Mehdi Sahebi, CH 2023, 99 Minuten, Deutsch/Schweizerdeutsch/Farsi/dt.
Der Dokumentarfilm begleitet Geflüchtete aus Afghanistan und Iran in ihrem Alltag in der Schweiz. Mahmad, ein Deserteur, Sanam, von ihrem kleinen Sohn getrennt, Ezat, der sich um seine zurückgelassene Mutter sorgt und der Jugendliche Omid, der mit überwältigendem Heimweh zu kämpfen hat, empfinden alle Ohnmacht angesichts ihres Schicksals. Nach den Strapazen der Flucht stehen sie nicht nur vor der Herausforderung, sich als Asylsuchende in einem fremden Land zurechtfinden zu müssen, sondern sind mit dem schmerzhaften Prozess der Vergangenheitsbewältigung konfrontiert. In ihren dunklen Momenten bezeichnen sie sich als «Gefangene des Schicksals», doch dank Freundschaft, Zusammenhalt und Humor schöpfen sie wieder Hoffnung.
Mehdi Sahebi, selbst in den 1980er Jahren aus dem Iran in die Schweiz geflohen, eröffnen uns in seinem neuen Dokumentarfilm eine einzigartige Perspektive und schafft eine bemerkenswerte emotionale Nähe zu den Protagonist*innen.
Do 25.4. und Fr 26.4., 21h
The Flower Lovers
Von Borivoj Dovniković-Bordo, Jugoslawien 1970, 10 Minuten, ohne Dialog
Ein Blumenverkäufer macht eine sensationelle Entdeckung: explodierende Blumen. Sie werden schnell zu einem Phänomen, das einen Strudel mit unvorhergesehenen Auswirkungen auf die gesamte Stadt auslöst. Ein knalliger und farbenfroher Animationsfilm.
Little Joe
Von Jessica Hausner, Österreich/Grossbritannien//Deutschland 2019, 105 Minuten, English/dt.
Alice, eine leidenschaftliche Botanikerin, entwickelt eine genetisch neue Art von Blume, die dazu bestimmt ist, Menschen glücklich zu machen. Als die Pflanze namens "Little Joe" beginnt, ihren Einfluss zu verbreiten, wird Alice jedoch zunehmend misstrauisch bezüglich der Auswirkungen des Gewächses auf das menschliche Verhalten. Mit steigender Spannung und einsetzendem Verfolgungswahn werden Alices Beziehungen zu ihren Kollegen und ihrem eigenen Sohn auf die Probe gestellt.
Der Film taucht durch einen fesselnden visuellen Stil und eine beunruhigende Atmosphäre tief in die Vielgestalt menschlicher Natur und die ethischen Implikationen wissenschaftlicher Innovation ein. Es ist ein emotionales und visuelles Erlebnis, das die Zuschauenden in eine chromatische Welt der Spannung, des Unbehagens und der ästhetischen Sensibilität entführt, in der sich Realität und Paranoia vermischen.
Sa 27.4., 21h - ciné sonderbar präsentiert:
Invasion of the Body Snatchers
Von Philip Kaufman, USA 1978, 115 Minuten, Englisch/dt.
Betört von deren Schönheit bringt Elisabeth eine Blumenknospe nach Hause. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, zeigt sich ihr Freund seltsam distanziert und emotionslos. Nachforschungen fördern ein schreckliches Geheimnis zutage: Über Sporen bemächtigt sich ein ausserirdischer parasitärer Mikroorganismus der einzelnen Menschen und ersetzt diese durch in mächtigen Schoten heranwachsende, äusserlich identische Kopien. Lässt sich die Invasion noch stoppen?
Im Remake von Don Siegels subtilem Klassiker von 1956 pfropft Kaufman dem Original mit grosser Lust ein ganzes Bouquet von Anspielungen auf ökologische, psychologische und gesellschaftliche Diskussionen der Entstehungszeit auf. Was als Abgesang auf die gegenkulturelle Bewegung der 1960er gelesen werden kann, ist gleichzeitig eine Blütenlese des filmhistorischen Spiels mit dem Doppelgängermotiv: Kaufman und Don Siegel haben Cameo-Auftritte, der Protagonist des Films von 1956, Kevin McCarthy, taucht als Rufer in der Wüste auf, auch Leonard Nimoy versteckt als Schoten-Mensch seine Paraderolle als Commander Spock aus Star Trek nicht ganz. Gewitzt, beklemmend und paranoisch – ein nicht nur pflanzliches Vergnügen!
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